Klassiker der NTE-Literatur

Die NTE-Forschung blickt auf eine mittlerweile 30 jährige Geschichte zurück. Unter dem Titel Klassiker der NTE-Literatur sollen BeiträgeBücher und Aufsätze - vorgestellt werden, die unser Wissen über NTE-Phänomene erweitert und vertieft haben. Dabei werden auch, wo es sich ergibt, Bezüge zur aktuellen Diskussion in Deutschland hergestellt. Manche der besprochenen Bücher wurden bisher nicht ins Deutsche übersetzt. Andere Bücher wurden zwar übersetzt, sind inzwischen jedoch vergriffen. Sie können über jede Universitätsbibliothek oder Stadtbücherei bestellt werden. Manchmal sind sie auch antiquarisch – per Internet z.B. unter ‚Abebooks’ ‚www.zvab.com’ oder ‚www.booklooker.de’– noch erhältlich. Autor der Buchbesprechungen ist Joachim Nicolay.

 

 

Johann Christoph Hampe

Sterben ist doch ganz anders (9. Aufl.1982)

Amazon: Sterben ist doch ganz anders. Erfahrungen mit dem eigenen Tod.alt

Der evangelisch-lutherische Theologe Johann Christoph Hampe veröffentlichte sein Buch ‚Sterben ist doch ganz anders’ 1975, also etwa zeitgleich mit Moodys ‚Life after life’ und unbeeinflusst von diesemEs ist daher spannend zu untersuchen, inwieweit seine Beschreibung der NTE-Phänomene mit Moody übereinstimmt. Würde etwa Knoblauchs These von einer starken kulturellen Prägung der Erlebnisse zutreffen, sollte sich dies auch in Unterschieden zweier unabhängig voneinander durchgeführten Darstellungen des Phänomens zeigen.

Hampe bezieht seine Beispiele nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus der Schweiz, aus Dänemark, Schweden und Russland. Ähnlich wie Moody beschreibt er verschiedene Elemente des „Sterbeerlebnisses“. Vier Aspekte hebt er besonders hervor: Den „Ich-Austritt“ (d.h. die außerkörperliche Erfahrung), das Lebenspanorama, die „Ich-Ausweitung“ (im Licht-Erleben) und die Rückkehr.

 

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Eckart Wiesenhütter

Blick nach drüben. Selbsterfahrungen im Sterben.

GTBSiebenstern, Gütersloh 1976
Das Buch ist gelegentlich noch antiquarisch (z.B. im Internet unter “Abebooks”) erhältlich.

Amazon: Blick nach drüben. Selbsterfahrungen im Sterben.

Mediziner sind- vielleicht neben den Theologendiejenige Berufsgruppe, die Nahtoderfahrungen  am skeptischsten gegenübersteht. Andererseits ist es natürlich kein Zufall, dass es neben anderen gerade Ärzte  waren, die Nahtoderfahrungen „entdeckt“ und  wissenschaftlich erforscht haben. Ich möchte nur die bekanntesten erwähnen: Elisabeth Kübler-Ross, die Kardiologen  Michael Sabom und Pim van Lommel, Melvin Morse, ein Kinderarzt, und  Psychiater wie Bruce Greyson, Peter Fenwick und Michael Schröter-Kuhnhard. (Moody selbst war zum Zeitpunkt, als er sein Buch verfasste, Doktor der Philosoph. Er studierte später noch Medizin).

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Startschuss der NTE-Forschung:

Raymond Moodys  Leben nach dem Tod (Life after Life)

Amazon: Leben nach dem Tod: Die Erforschung einer unerklärlichen Erfahrung

Schon bevor Moody 1975 Life after Life veröffentlichte, hatten sich Menschen mit den Phänomenen beschäftigt, die später als NTE bekannt wurden. Bereits 1892 hatte der Schweizer Geologieprofessor A. Heim Berichte über die Erlebnisse von Menschen gesammelt, die Abstürze im Gebirge oder andere Unfälle überlebt hatten. Er berichtete darüber im „Jahrbuch des schweizerischen Alpenclubs“.
Es fällt auf, dass in den Jahren, in denen Moody sein Buch verfasste, andere Autoren ebenfalls Berichte über außergewöhnliche Erlebnisse in Todesnähe veröffentlichten, allen voran E. Kübler-Ross. Elisabeth Kübler-Ross trug sehr dazu bei, dass Nahtod-Erlebnisse bekannt wurden, ohne jedoch eigene Forschungsergebnisse in systematischer Form  zu präsentieren.