Eröffnung der Ausstellung

"Transzendenz - und das Fenster zum Himmel war offen"

 
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Vernissage 24. Juni 2011 in der LVHS Freckenhorst
von links: Alois Serwaty, Ute von Zastrow, Dorothea Stockmar, Gabriele Schulten
 

"Der Mensch ist nur dann wirklich Mensch, wenn er sich seiner Transzendenz bewusst ist." Mit diesen Worten eröffnete der Direktor der LVHS Freckenhorst, Johannes K. Rücker, am 24.06.2011 die Ausstellung "Transzendenz - und das Fenster zum Himmel war offen". Die Ausstellung der Künstlerinnen Dorothea Stockmar, Ute von Zastrow und Gabriele Schulten begleitete das Seminar "Nahtoderfahrungen - Impulse für das Leben". 

Unser Erleben drängt über die bloße Wirklichkeit und ihr rationales Erfassen hinaus. Mystisches Erleben und Nahtoderfahrungen legen Zeugnis ab von der Kraft dieses Erleben und dem Drang des Menschen zur Transzendenz, nach dem Streben zum Wahren, Schönen und Guten, nach dem Heiligen und Heilenden, nach der Einheit, oder in anderen Worten: nach dem Paradies. Die Frage nach dem Sinn und dem Streben nach Transzendenz wird bereits in den Höhlenzeichnungen des Steinzeitmenschen erkennbar. Sie wird damit zugleich Motivation für das Erschaffen von Kunst. Die Bild(er)sprache ist vielleicht nicht nur die ursprünglichste Form der Kommunikation des Menschen, sondern auch die überzeugendste Möglichkeit, diese besondere Form der Welterfahrung zum Ausdruck zu bringen. Sie stellt nicht die Frage nach rational-analytischen Beweisen, sie würdigt die innere Aussage, ohne diese falsifizieren zu wollen, nimmt das innere Erleben des Menschen ernst. In der Kunst kann eine Aussagekraft und ein Wahrheitsgehalt erreicht werden, die dem Forschenden mit dem seiner Wissenschaft eigenen Erkenntnismethoden versagt bleiben muss.

In dieser Ausstellung wird dem Transzendenten, dem Unsichtbaren, dem „Heiligen und vielleicht dem „Heilenden“ im mystischen Erleben und in Nahtoderfahrungen in Bildern und Installationen dreier zeitgenössischer Künstlerinnen nachgegangen -  auch vor dem Hintergrund deren eigener, persönlicher Erfahrungen

So konnten der Direktor der LVHS Freckenhorst, Johannes K. Rücker, und der Vorsitzende des Netzwerk Nahtoderfahrung, Alois Serwatyinsbesondere die Teilnehmer des Seminars "Nahtoderfahrung - Impulse für das Leben" zur Ausstellungseröffnung begrüßen. Sie brachten ihre Freude und den Dank an die Beteiligten zum Ausdruck, dass die Ausstellung zu dieser Thematik möglich wurde. Die LVHS zeigt die Bilder der drei Künstlerinnen bis einschließlich 29.08.2011 in den Räumen der LVHS. Der Eintritt ist frei.

Bilder: v.l. Alois Serwaty, Ute von Zastrow, Dorothea Stockmar, Gabriele Schulten, Johannes K. Rücker; Klaus Woste im Gespräch mit einer Besucherin. Bildnachweis: li.: Andreas Engbert; Westf. Nachrichten, rechts: Dorothea Stockmar

 

VITA der KUNSTSCHAFFENDEN  

Dorothea Stockmar, geb.1953 in Beuthen, Referentin mit Schwerpunkthemen: Kommunikation, Sprachbilder-Bildsprache, symbolisch-kreative Impulse zur Trauerbewältigung, ausgebildete Sterbe- und Trauerbegleiterin, langjährige ehrenamtliche Mitarbeit in der Hospiz-Bewegung, nach kunsttherapeutischen Fortbildungen Widmung eigenem künstlerischen Schaffen, lebt und arbeitet in Celle und Berlin. Themen: „Mit dem Tod leben“, „In einem anderen Licht“ (Installation), „Metamorphosen des Abschieds“, Verarbeitung eigener Trauer in Bildern und Texten zu dem Buch „Ein Netz, das trägt“ (Santiago Verlag 2010), sowie zu einer Gemeinschaftsveröffentlichung mit Juliane Grodhues unter dem Titel „Wie eine Welle vom anderen Ufer - Nach-Tod-Begegnungen zwischen Kunst und Psychotherapie“ (MEDU Verlag 2011).

Gabriele Schulten, geb. 1957 in Krefeld am Niederrhein, Lehrerin für Kunst und Sozialwissenschaften, Sek. 1, Waldorfpädagogin, staatliche anthroposophische Kunsttherapeutin, lebt und arbeitet in Essen. 

Ute von Zastrow, geb. 1957 in Hannover, arbeitet als selbständige Kunsttherapeutin. Sie betreute Projekte der Caritas und ist Dozentin an einer Krankenpflegeschule. Neben regelmäßigen Kreativ-Malgruppen bietet sie Kunsttherapie als psychotherapeutische Arbeitsweise in Einzeltherapie an (nach C. Rogers). Ute von Zastrow ist langjährige Mitarbeiterin und Schülerin von Stefan von Jankovich und mit seiner Sicht vom Leben, Sterben und Tod sehr vertraut.