An dieser Stelle werden von unseren Mitgliedern ausgesuchte Bücher vorgestellt und rezensiert.
Ist es wirklich so, dass Selbstmörder in die "Hölle" kommen?
Gibt es im Jenseits eine Strafe dafür, wenn man versucht, seinem Leben ein Ende zu setzen?
Was sagt die Wissenschaft dazu?
Sich selbst das Leben nehmen ist ein ungeheurer Schritt der Verzweiflung. Allein in Deutschland verüben jedes Jahr mehr als 10.000 Menschen Suizid und mehr als 100.000 Menschen versuchen sich selbst das Leben zu nehmen. Es sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Verbrechen und illegale Drogen zusammengenommen. Von jedem Suizidversuch sind bis zu sechs Angehörige betroffen. Es bleibt jedoch ein Thema, das noch immer stark tabuisiert wird.
Kommen Selbstmörder in die Hölle? Werden sie im Jenseits über den Tod hinaus bestraft? Dr. Plackov ist dieser Frage nachgegangen. Es ist die erste Studie dieser Art weltweit. Dazu hat er zwischen den Jahren 2003 und 2021 international 123 Fälle gesammelt. Alles Menschen, die sich selbst töteten und dabei eine Nahtod-Erfahrung erlebt haben. Das Anliegen der vorliegenden Studie ist es, die spirituellen Konsequenzen eines Suizids auszuleuchten. Damit will sie gezielt Menschen, die mit dem Gedanken spielen sich das Leben nehmen zu wollen, eine Orientierungshilfe an die Hand geben, die weit über das rein Irdische hinausgeht. Angesprochen werden sollen aber auch Berater und Therapeuten, die sich mit dem Thema Suizid auseinandersetzen. Dabei geht es vor allem um die spirituellen Aspekte, deren Einbeziehung für eine erfolgreiche Beratung wichtig wären. Deshalb wurde die Studie bewusst in das Thema Suizid eingebettet. Das Buch wendet sich aber auch an all diejenigen, die sich in der Suizidprävention engagieren. Ihnen sollte die vorliegende Arbeit als Inspirationsquelle für ihr Wirken dienen. Zu guter Letzt richtet sich das Buch an alle, die Interesse an den Themen Suizid und Nahtod-Erfahrungen haben.
>>> Crotona-Verlag
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Gute Totengeister in Weltliteratur, Wissenschaft und Religion.
Königshausen & Neumann, Würzburg 2022, 40 € (400 Seiten)
Bertram Schmidt ist promovierter Philosoph. Er war einige Jahre Mitarbeiter an der Universität der Künste in Berlin und hat Bücher und Aufsätze zu kunstgeschichtlichen und philosophischen Themen geschrieben. In seinem Buch Der andere Bezug wendet er sich der Thematik der Nachtod-Kontakte zu. Im Vorwort erwähnt er den Traum einer Tante, der ihn beschäftigt hatte und der den Anstoß für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema gab. „Eines Nachts träumte meine Tante von ihrem längst verstorbenen Vater, meinem Großvater. Sie hatte, so erzählte sie, sonst nie von ihm geträumt und überhaupt keine besonders enge Beziehung zu ihm gehabt. Jetzt erschien er ihr im Traum ganz deutlich. Er trug den Mantel, den er zu Lebzeiten oft getragen hatte, und winkte ihr freundlich zu. Ihre Mutter, meine Großmutter, die damals bei ihr wohnte, starb am darauffolgenden Tag im Haus meiner Tante durch plötzlichen Herzstillstand während des Mittagsschlafes, ohne vorausgehendes Krankenlager.“
Bertram Schmidt überlegt, ob der Traum nicht bedeute, dass die Seele des Großvaters zugegen war, als seine Frau starb. Dann würde der Traum die Vorstellung bestätigen, dass Sterbende im Tod von nahestehenden, ihnen voraufgegangenen Angehörigen abgeholt werden. Könnte man dann nicht annehmen, dass Seelen Verstorbener „um uns“ sind und zumindest in gewissen Momenten als „gute Geister“ für Lebende wirken können? Das ist das Thema des Buches. Schmidt geht es aus vielfältigen, wissenschaftlichen und historischen Perspektiven an. Er referiert im ersten Teil die Diskussion in der Parapsychologie und konstatiert eine neue Stufe der Auseinandersetzung mit Totenerscheinungen, in deren Mittelpunkt die Trostvisionen stehen.
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Mit berührenden Berichten von Menschen mit Nahtoderfahrungen
Praktische Erfahrungen für die Arbeit in Hospiz und Krankenhaus
Joachim Nicolay (HG), Butzon & Bercker, 2017, 224 Seiten, Hardcover, Preis 18,00 Euro
„Wir wissen nicht, was nach dem Tod geschieht.
Aber die Vorstellungen, die Menschen von den „letzten Dingen“ haben,
beeinflussen ihr Verhalten.“
Viele Menschen sind fasziniert von Nahtoderfahrungen und suchen nach seriösen Informationen. Anhand einfühlsamer Berichte und Interviews zeigt das Buch, welche verschiedenen „Jenseitsbilder“ sichtbar werden. Manche erinnern an christliche Himmelsvorstellungen, andere berichten von einem Einswerden mit dem „Licht“.
Mediziner und Sterbebegleiter schildern, wie die Jenseitsbilder praktische Konsequenzen für den Umgang mit Tod und Sterben in der Hospizarbeit und im Krankenhaus haben. Nahtoderfahrene erzählen, wie sich ihre Einstellung zum Tod, zum Mitmenschen, zu dem, was wirklich zählt, „danach“ entscheidend verändert hat.
"Die Beschäftigung mit dem Tod führt zur Frage nach dem ‚richtigen‘, dem ‚guten‘ Leben. In Lebensrückblicken werden ethische Impulse sichtbar, die geeignet sind, das Verständnis des menschlichen Miteinanders und der Nächstenliebe zu vertiefen."
Joachim Nicolay
Joachim Nicolay, Dr. phil., geb. 1947, ist Diplompsychologe und Diplomtheologe. Er hat in Philosophie bei Hans Blumenberg in Münster promoviert. Er ist Vorsitzender des "Netzwerk-Nahtoderfahrung e.V." und Autor zahlreicher Beiträge zur Nahtodthematik.
>>> Rezension (Christian von Kamp) <<<
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Angstfrei sterben – hoffnungsvoll weitergehen
Herausgegeben von Joachim Nicolay und Wilfried Kuhn
>>> Crotona Verlag 2022 <<<
Sind Nahtod-Erfahrungen und vergleichbare Phänomene in Todesnähe bloße Halluzinationen, oder gewähren sie erste Einblicke in die Welt, die uns nach dem Tod erwartet? Unsere Antwort auf diese Frage hat erhebliche Auswirkungen auf unseren Umgang mit Tod und Sterben. In diesem Band des Netzwerks Nahtoderfahrung geht es darum, derartige Phänomene fruchtbar zu machen für die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen. Dabei kommen neben Nahtod-Erfahrungen auch andere Erlebnisse in Todesnähe in Blick.
Der Psychologe und Theologe Joachim Nicolay stellt die „Sterbeerlebnisse“ vor, die in Deutschland Mitte der 70er-Jahre veröffentlicht wurden – nahezu zeitgleich mit Moodys Augenöffner „Leben nach dem Tod“. Wilfried Kuhn, Neurologe und Psychiater, gibt einen Überblick über weitere Erfahrungen:
Sterbebettvisionen: Sterbende schauen verstorbene Angehörige – von deren Tod sie manchmal erst bei dieser Gelegenheit erfahren („Peak-in-Darien-Phänomen“).
Visionen, in denen Sterbende oder Verstorbene nahestehende Personen über ihren Tod informieren.
Terminale Geistesklarheit: Demente zeigen kurz vor ihrem Tod noch einmal kurz eine geistige Klarheit, die hirnphysiologisch eigentlich nicht möglich scheint.
Shared Death Experiences: gemeinsam erlebte Visionen Sterbender und Nahestehender am Übergang in eine Dimension jenseits des Todes.
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Nahtoderfahrungen in interdisziplinärer Perspektive
Herausgegeben von Stephanie Gripentrog-Schedel, Jens Kugele und Enno Edzard Popkes
Die Zusammenfassung einer Tagung im Jahr 2016 in Greifswald haben die o.a. Herausgeber in einem Buch veröffentlicht. Dieses Buch ist sowohl käuflich erwerbbar als auch kostenlos in vollem Umfang online abrufbar.
Website Verlag: >>> Universitätsverlag der Uni Kiel <<<
kostenlose Onlineversion unter dem Begriff: >>> Open Access <<<
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